Skalierbare Stellflächen
Vom einzelnen Rack über dedizierte Cage-Lösungen bis hin zu ganzen Rack-Inseln (Islands)
Unternehmen, die einst schnell und unkompliziert mit Hyperscalern wie AWS, Azure oder Google Cloud gestartet sind, erkennen mit zunehmendem Wachstum die Nachteile: steigende, schwer kalkulierbare Kosten, technische Einschränkungen und Kontrollverlust über sensible Daten. Wer heute klare Anforderungen kennt und langfristig denkt, prüft Alternativen – und entscheidet sich immer öfter für eigene IT-Infrastruktur mit Colocation als Schlüsselkomponente.
Was zu Beginn günstig wirkt, wird mit wachsendem Datenvolumen schnell zur Kostenfalle. Besonders problematisch sind versteckte Gebühren für Datentransfers, Speicherzugriffe oder APIs. Eine exakte Kostenplanung ist kaum möglich, da sich Preise jederzeit ändern können – oft ohne Vorankündigung.
Diese Unsicherheit erschwert nicht nur das Controlling, sondern auch die Produktkalkulation, etwa im SaaS-Bereich. Das Geschäftsmodell hängt dann direkt von schwer kalkulierbaren Cloud-Kosten ab – ein Risiko, das viele Unternehmen nicht mehr tragen wollen.
Hyperscaler setzen auf standardisierte Pakete – was für einige Anwendungen ideal ist, passt bei anderen nicht. Spezielle Hardwareanforderungen, etwa GPU-intensive Berechnungen oder maßgeschneiderte Speicher-Setups, sind nur eingeschränkt oder zu hohen Preisen verfügbar.
Im eigenen Betrieb können Unternehmen ihre Infrastruktur exakt auf die benötigten Workloads zuschneiden – und so deutlich effizienter wirtschaften.
Gerade in regulierten Branchen wie Finanzdienstleistung, Medizintechnik oder Forschung ist die vollständige Kontrolle über Daten essenziell. Auch im industriellen Umfeld wächst der Wunsch, unternehmenskritische Prozesse nicht in externe Clouds zu verlagern.
Mit eigener Hardware in einem zertifizierten Rechenzentrum behalten Unternehmen vollständige Kontrolle – technisch, juristisch und organisatorisch.
Eigene Infrastruktur lohnt sich besonders für Unternehmen mit gleichbleibendem oder planbarem Bedarf. Wer weiß, wie seine Systeme in den kommenden Jahren wachsen, kann seine Hardware entsprechend dimensionieren und langfristig kosteneffizient betreiben.
Beispiele:
Ein Umstieg setzt technisches Verständnis voraus – aber kein eigenes Rechenzentrum. Moderne IT-Teams arbeiten automatisiert, dokumentiert und nutzen bewährte Open-Source- oder kommerzielle Lösungen. Entscheidend ist ein klarer Betriebsschnitt: Die Hardware und Systeme verantwortet das Unternehmen selbst – das Rechenzentrumsumfeld übernimmt ein Colocation-Partner.
Colocation ist der Betrieb eigener Server in einem externen Rechenzentrum. doch es geht längst nicht nur um einzelne Racks. Unternehmen bringen ihre IT-Systeme mit, der Colocation-Anbieter stellt eine professionelle Umgebung zur Verfügung, die weit über reine Stellflächen hinausgeht.
Der Aufbau eines eigenen Rechenzentrums ist teuer, wartungsintensiv und aufwendig in Betrieb und Zertifizierung. Colocation bietet:
Ein weiterer Vorteil: Viele Anbieter ermöglichen die Mitnahme eigener IP-Adressen, VLANs oder Transit-Verträge – ideal für Unternehmen mit eigenem Netzwerkdesign.
Für Unternehmen mit Platz auf dem eigenen Grundstück können auch modulare Rechenzentren eine Alternative sein.
Der erste Schritt ist die Analyse des tatsächlichen Bedarfs:
Diese Informationen bilden die Grundlage für die Hardwareauswahl und die Konzeption der IT-Architektur.
Moderne Infrastrukturen setzen auf modulare Komponenten:
Bei der Hardwareplanung sollte stets ein Wachstumspuffer eingeplant werden – nicht nur in Bezug auf Ressourcen, sondern auch physisch (z. B. freie Höheneinheiten im Rack).
Ein Umstieg von der Cloud auf eigene Infrastruktur erfolgt idealerweise in Phasen:
Diese Vorgehensweise minimiert Ausfallrisiken und erlaubt eine saubere Übergabe an das neue System.
Eigener Betrieb erfordert durchgängige Überwachung. Standardtools wie Zabbix, Prometheus oder Checkmk liefern Frühwarnungen bei Hardwareausfällen, Speicherengpässen oder Netzwerkausfällen. Automatisierte Updates und Backups sichern den Betrieb.
Auch im Colocation-Setup ist ein professionelles Patch- und Incident-Management Pflicht. Viele Anbieter bieten optionalen Remote Hands-Support, um im Notfall physische Eingriffe durchführen zu lassen.
Ein dediziertes IT-Team ist hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Viele Aufgaben lassen sich durch Automatisierung effizient managen. Wichtig ist die Einrichtung klarer Betriebsprozesse – von der Fehlerdokumentation über die Backup-Strategie bis zum Notfallplan.
Langfristig profitieren Unternehmen vom Aufbau internen Know-hows: Der Betrieb wird stabiler, transparenter und kosteneffizienter.
Eine gute IT-Infrastruktur wächst mit dem Unternehmen. Racks lassen sich um weitere Server ergänzen, Storage kann dynamisch erweitert werden. Auch Netzwerkkapazitäten lassen sich bei Bedarf skalieren. Wichtig ist eine saubere Dokumentation und regelmäßige Überprüfung der Auslastung.
Immer mehr Unternehmen erkennen: Der Schritt raus aus der Cloud ist keine Rückwärtsbewegung – sondern eine strategische Entscheidung für Kontrolle, Planungssicherheit und Kostentransparenz. Mit Colocation steht eine leistungsfähige, sofort nutzbare Infrastruktur bereit, die alle Vorteile des Eigenbetriebs bietet – ohne die Risiken eines eigenen Rechenzentrums.
Checkliste für den Hyperscaler-Ausstieg
Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, über den Aufbau eigener IT mit Colocation nachzudenken – wirtschaftlich, sicher und nachhaltig.
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